Sonntag, 20. Mai 2012

Occupy Bewegung - Kein Ende in Sicht

Eigentlich war die Occupy Bewegung so gut wie nicht mehr vorhanden.

Nachdem sechzig Leute den Winter über in Zelten vor der Europäischen Zentralbank (kurz: EZB) verbracht hatten, mussten diese feststellen, dass sie plötzlich eher Sozialarbeiter waren, als Demonstranten. Nicht nur in Deutschland kamen haufenweise Obdachlose zu den Sammelplätzen, um Schutz zu finden.

Doch nun sollten ab vergangenen Mittwoch alle beim Sturm „ins Herz der Bestie“ mitmachen. Damit war nicht nur die Europäische Zentralbank sondern auch besonders unsere Bundeskanzlerin Angela Merkel gemeint, die weiter für Sparmaßnahmen und Fiskalpakte steht und versucht diese umzusetzen.
Vier Tage lang wollten die Protestierenden das gesamte Bankenviertel lahm legen.
Doch daraus sollte nichts werden. Die Frankfurter Polizei räumte auf Beschluss des Hessischen Verwaltungsgerichtshofs in Kassel das Occupy Camp. Der komplette Aufenthalt im Camp wurde im Eilverfahren am vergangenen Mittwochmorgen gerichtlich verboten.
Doch die Demonstrierenden wollten sich davon nicht beeindrucken lassen. Während die Polizei die Leute teilweise raustragen musste, versammelten sich andere Occupy-Anhänger in der Mitte des Camps und weigerten sich trommelnd und pfeifend das Camp zu verlassen. Angeblich sollen sogar Polizisten mit Farbe bespritzt worden sein.
Genützt hat es allerdings nichts. Das Protestverbot bleibt bis zum 20. Mai bestehen und bereits jetzt wird schon diskutiert, ob eine Verbots-Verlängerung vorab Gültigkeit besitzen könnte.
Heute wurde auf der Homepage von Occupy Frankfurt eine der „Verbotenen Reden zur Demo“ veröffentlicht.
„Unsere Geldordnung ist in Unordnung“, heißt es dort. Um die Banken zu retten, würden immer mehr Steuerzahler in die Arbeitslosigkeit getrieben.
Sie malen dort ein sehr schwarzes Bild:
Dadurch dass die Regierung der Jugend nur noch Arbeitslosigkeit in Aussicht stelle, fehle es an Steuerzahlern. Es fehle an Zahlungen in die Rentenversicherung, es würden Möglichkeiten, eine Familie zu gründen, fehlen.
Sie behaupten, dass eine einzige Führungsspitze die Macht besitzt, Millionen von Menschen „in das soziale Abseits“ zu manövrieren. Es gäbe keinen Plan B und sowohl Gegenwart als auch Zukunft ganzer Generationen würden aufs Spiel gesetzt werden.
Interessant ist, dass man direkt darunter den Spendenaufruf vom gestrigen Tage sieht. Demnach seien den Occupy-Anhängern Schlafsäcke und Zelte abgenommen worden und es wird um genau diese Dinge als Spende gebeten. „Lasst uns weiter zusammen stehen und die Verfassung verteidigen!“, lautet der Aufruf an alle Leser.
Wie genau die ganze Bewegung weitergehen, bzw. gestoppt werden soll, scheint allerdings momentan keiner der beiden Parteien ganz genau zu wissen. Was das betrifft, bleibt wohl einfach abzuwarten, was am Montag passiert, nachdem das Protestverbot nicht mehr gilt.


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